Traditionell nehmen die Eltern der Braut den Kredit für eine Hochzeit auf, da diese die Feierlichkeiten finanzieren. Immer mehr Familie folgen dieser Tradition jedoch nicht mehr, sodass die Brautleute selbst ein Darlehen für ihre Hochzeitsfeier beantragen.

Gerade bei einem Bankkredit für die Hochzeit bietet sich die gemeinsame Kreditaufnahme an, wenn beide Partner berufstätig sind. Sofern sie zuvor nicht zusammenwohnen, besteht eine kleine Einschränkung bei der Auswahl der Kreditbank, denn wenige Geldinstitute setzen für die Kreditaufnahme durch zwei gleichberechtigte Kunden einen gemeinsamen Wohnsitz voraus. Die mit Abstand meisten Kreditinstitute machen eine derartige Vorgabe nicht.

Falls Paare für einen Teil der Hochzeitskosten Ersparnisse über Ersparnisse verfügen, reichen die beiden Dispositionskredite der Eheleute möglicherweise für die Finanzierung der Hochzeitskosten aus. Sinnvoll ist dessen Nutzung zur Hochzeitsfinanzierung jedoch nur, wenn die Bankkonten innerhalb kurzer Zeit, zum Beispiel durch die Geldgeschenke der Gäste, wieder ausgeglichen werden.

Welche Ansprüche soll der Hochzeitskredit erfüllen?

Der Kredit für die Hochzeit muss für alle mit der Eheschließung verbundenen Kosten reichen. Bei der Kalkulation dürfen die Eheleute weder die Ausgaben für das Brautkleid noch die Rechnung des Fotografen vergessen. Falls sie einem Teil ihrer Gäste die Übernachtungskosten erstatten möchten, rechnen sie diese ebenfalls bei der Planung der benötigten Kreditsumme ein.

Zudem ist es ratsam, die Kredite für die Hochzeit und für die Hochzeitsreise zusammenzufassen, da die zeitnahe Aufnahme von zwei Darlehen zu einer vorübergehenden Verschlechterung des Schufa-Scores und damit zu steigenden Kosten bei bonitätsabhängigen Kreditzinsen führt. Dieser Effekt tritt bei Teilzahlungsvereinbarungen im Handel nicht ein, sodass nichts gegen die Finanzierung eines Teils der Hochzeitskosten über das Geschäft spricht. In diesem Fall vergleicht das Brautpaar neben den Kreditzinsen, die bei Händlern oftmals ausgesprochen niedrig ausfallen, auch den Verkaufspreis. Nicht selten bieten Mitbewerber, die keine Ratenzahlung ermöglichen, dieselben Produkte deutlich günstiger an, sodass die Kreditaufnahme über eine Bank selbst bei einer Null-Prozent-Finanzierung durch einen Händler zu einem niedrigeren Gesamtanschaffungspreis führt.

Neben günstigen Zinsen sind bei einem Kredit für die Hochzeit flexible Rückzahlungsbedingungen empfehlenswert. Die Möglichkeit zu vorzeitigen Tilgungen können viele Brautpaare bereits unmittelbar nach der Hochzeitsfeier nutzen, wenn sie ihre Gäste um Geldgeschenke bitten. Diese sind bei bereits zusammenwohnenden Paaren deutlich sinnvoller als die klassischerweise übergebenen Haushaltsgegenstände. Die Möglichkeit zu einer gelegentlichen Ratenaussetzung erlaubt dem Ehepaar eine ordnungsgemäße Rückzahlung, auch wenn zusätzliche Ausgaben während eines Monats die Überweisung der Kreditrate nahezu unmöglich machen.

Von großem Vorteil bei einem Kredit für die Hochzeit ist eine Klausel im Kreditbetrag, die das junge Ehepaar ausdrücklich zu einer späteren dauerhaften Veränderung der Rückzahlungsvereinbarung berechtigt. Diese Klausel gewährleistet eine Verringerung der monatlichen Belastung mittels einer Laufzeitverlängerung, wenn aus dem Paar eine Familien wird. Berichte von Bankkunden über das kulante Verhalten eines Geldinstitutes in einem solchen Fall sind überwiegend korrekt, geben aber ausschließlich die heutige Situation wieder. Im Gegensatz zu einer vertraglichen Regelung kann eine Bank ihre Kulanz-Richtlinien zu jeder Zeit einseitig verändern.

Die Kreditfinanzierung für Eheleute bei schwacher Bonität

Wenn beide Ehepartner nur ein geringes Einkommen erzielen oder einen Negativ-Eintrag in ihrer Schufa-Auskunft aufweisen, nehmen sie den Kredit für die Hochzeit nicht gemeinsam als Paar, sondern mit einem Elternteil auf. Eine Kreditbeantragung zu dritt ist zwar nicht gesetzlich verboten, wird aber aus organisatorischen Gründen von so gut wie keiner Bank angeboten.

Der schufafreie Kredit aus der Schweiz kann für jeden beliebigen Zweck und somit auch für eine Hochzeit verwendet werden. Während vorhandene Schufa-Negativeinträge unerheblich sind, verlangt die eidgenössische Bank ein wesentlich höheres Mindesteinkommen als die meisten inländischen Kreditinstitute und rechnet steuerfreie Bestandteile wie den Zuschlag für den Nachtdienst oder die Feiertagsarbeit nicht an. Zudem ist der Kreditbetrag eines schufafreien Darlehens auf 3500 oder 5000 Euro begrenzt und reicht somit zur alleinigen Finanzierung nur bei einer Hochzeit in bescheidenem Rahmen aus.

In vielen Fällen lässt sich der erforderliche Kredit für die Hochzeit auch bei schwacher Bonität und einem geringen Einkommen über einen Kreditvermittler aufnehmen. Bei seiner Beauftragung achtet das angehende Ehepaar darauf, dass es keine Vorkosten, sondern ausschließlich eine angemessene Erfolgsprovision bezahlt.

Als Alternative zu einem Bankdarlehen bietet sich ein privater Kredit für die Hochzeit an, der auch bei schwacher Bonität grundsätzlich zugänglich ist. Die Mindestvoraussetzungen an das Einkommen sind auf den Vermittlungsplattformen geringer als bei klassischen Banken, zudem stellt ein einziges weiches Schufa-Negativmerkmal keinen generellen Ablehnungsgrund dar.

Die Entscheidung über die tatsächliche Kreditvergabe treffen jedoch nicht der Plattformbetreiber und die aus formalrechtlichen Gründen kooperierende Bank mit Vollbanklizenz, sondern ausschließlich die als Kreditgeber registrierten Mitglieder. Diese orientieren sich zu einem hohen Anteil am Verwendungszweck, wobei die meisten von ihnen eine Anfrage nach einem Kredit für die Hochzeit gerne zeichnen. Die Auszahlung des Kreditbetrages erfolgt, sobald der angefragte Gesamtbetrag durch einen oder – häufiger – mehrere Privatkreditgeber gezeichnet wurde.